zurück

 

Informationen zum Gewichtsuhrwerk aus dem Leuchtturm Cuxhaven-Neufeld


 

Zeichnung Lt

 

Durch dieses 1897 hergestellte Gewichtsuhrwerk wurden noch bis 1968 drei Gruppen von Otterblenden (hier als Modell nachgebaut) angetrieben. Sie erzeugten im weißen, gleichmäßigen Licht des Leuchtturms drei verschiedene Kennungen:
  • In der Mitte des Elbfahrwassers wurde der Fahrsektor mit unterbrochenem Feuer gezeigt.
    Dieser Sektor war von See kommend flankiert von zwei Warnsektoren
  • mit gerader Blitzkennung (2 Blitze) an für einlaufende Schiffe Backbord und
  • mit ungerader (3 Blitze) an Steuerbord.

Die Kraftübertragung vom Uhrwerk zu den Blenden erfolgt über ein Gestänge und Nockenscheiben, die zur dauernden Schmierung durch ein Ölbad laufen.

Das Gewicht hat eine Masse von 130 kg, das übrige Werk ist fast ebenso schwer. Die Laufzeit des Uhrwerks beträgt 4 1/2 Stunden. Es musste also im Sommer zweimal, im Winter dreimal in jeder Nacht aufgezogen werden, was je nach Kraftaufwand rund drei Minuten dauerte.

Eine Schwungscheibe dient als Hemmung und Regler, indem der Luftwiderstand der verstellbaren Flügel ausgenutzt wird.

Foto Werk vor Restaurierung Foto Werk nach Restaurierung

Das Uhrwerk wurde vom Wasser- und Schifffahrtsamt Hamburg der Interessengemeinschaft Seezeichen e.V. zur Restaurierung überlassen. Auf den Fotos ist der Zustand vor und nach der Restaurierung zu sehen.

 

Seekarte

Drei von diesem Uhrwerk gesteuerte Sektoren des Leuchtturms Neufeld strahlten nach Nordnordwest.

 

Der Aufbau der Anlage im Detail

Hinter dem großen Fenster des Leuchtturm-Gebäudes vom Leuchtturm Cuxhaven-Neufeld befanden sich zwei Blendenrahmen für die nach Nordwesten und Osten strahlenden Leitfeuer. Das erstgenannte, für einlaufende Fahrzeuge voraus liegende, wurde direkt vom Uhrwerk angetrieben wie in der Ausstellung dargestellt. Seine drei Sektoren hatten die Kennungen Unterbrochen sowie Blitzgruppe(2) und Blitzgruppe(3) in den Warnsektoren.

Zum Antrieb des anderen Leitfeuers wurden die Hebelbewegungen der beiden Warnsektoren von der Mechanik abgenommen und mittels Seilen und Umlenkrollen unter der Decke auf die Ostseite des Aufbaus umgeleitet. Dort trieben sie die äußeren Sektoren des anderen Leitfeuers an. Bei dieser Anlage hatte allerdings der Fahrseketor keine Blenden, sodass in diesem Bereich ein Festfeuer gezeigt wurde. Wie beim elbabwärts strahlenden Feuer lag der Warnsektor mit gerader Zahl von Blitzen zur Nordseite des Elbfahrwassers, der andere zur Südseite. Diese Festlegung ist heute international getroffen: Einlaufende Schiffe haben gerade Zahlen (Blitzgruppen, Tonnen-Nummern...) und rote Farben an Backbord (links), ungerade und grün stehen für Steuerbord.

Das nach Nordwesten weisende Feuer wurde 1968 stillgelegt. Seine Funktion übernahem im wesentlichen die Richtfeuerlinie Baumrönne. Das andere Feuer wurde mit diesem Uhrwerk noch bis kurz vor den Rückbau des Turms 1980 weiter betrieben.

 

Gemaelde Lt

 

...und die anderen Teile des alten Turms?

Die große Optik des historischen Leuchtturms Neufeld kann man übrigens heute im alten Unterfeuer des Leuchtturms von Altenbruch, in der Dicken Berta, bewundern. Sie war im Keller der Duhner Lesehalle eingelagert, wurde dort entdeckt und dann ins Altenbrucher Baudenkmal gebracht.


IGSZ Logo

Anregungen, Fragen, Kommentare bitte an: E-Mail

zurück